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Wellness!
MUMIE ( gelöscht )
Beiträge:

10.11.2009 06:06
Bewegung: falsche Vorstellungen und Halbwahrheiten Zitat · Antworten

Schaut man sich im Bekanntenkreis um, so muss man immer wieder feststellen, dass es auf der einen Seite Menschen gibt, die sich viel zu viel und zu ehrgeizig bewegen und andere, die fast erstarrt sind in Bewegungslosigkeit. Joggen, Nordic Walking oder auch Radfahren sind zu Massenbewegungen geworden. Auf der anderen Seite belegen medizinische Statistiken, dass die Lust an sportlicher Bewegung wohl nur eine Minderheit betrifft. Was oft fehlt, ist das Gespür für das richtige Maß und die individuell angemessene Bewegung.

Gefahr: einseitige Belastung
Wer täglich mit der Computermaus klickt oder regelmäßig den Tennis- oder Golfball schlägt, der führt immer wieder die gleichen Finger-, Hand- oder Rückenbewegungen aus. Durch die sich ständig wiederholende Belastung kommt es zu Einseitigkeiten, die auf die Dauer auch bei sportlich aktiven Menschen Probleme hervorrufen. Fußballer konzentrieren sich zum Beispiel ganz auf die Leistungsfähigkeit ihrer unteren Körperhälfte. Die Rückenmuskulatur wird oft vernachlässigt. Hinzu kommen die persönlichen und genetischen Voraussetzungen, die jeder Mensch mitbringt. Diese spielen eine große Rolle bei der Frage, welche Bewegungen, welche Sportart, welches Training für die jeweilige Person „richtig“ ist oder nicht.

Diese sehr individuelle Komponente der „richtigen“ Bewegung ist jahrelang vernachlässigt worden. In dem Punkt haben Therapeuten und Mediziner dazugelernt. Ein gutes Beispiel in diesem Zusammenhang ist die Behandlung von Rückenschmerzen. Heute gelten die allgemeinen Ratschläge über eine für alle Menschen „richtige Haltung“ nicht mehr. Entscheidend ist vielmehr die individuell passende Bewegung – und davon auch eher etwas weniger und sanfter als mehr. Die Intensität des Sportprogramms muss sich nach den individuellen Voraussetzungen des einzelnen Patienten richten, hier gibt es keine Standardempfehlung. Moderne Leistungstest geben verlässliche Auskunft, wo der Einzelne seine Defizite hat und sind Ausgangspunkt für eine individuelle Empfehlung. Ausgleichssportarten können helfen, einseitige Bewegungsabläufe, wie sie bei Fußball, Tennis oder Golf typisch sind, zu kompensieren.

Gefahr: Schonhaltung

Viele Menschen haben durch starke Schmerzen Angst vor Bewegung. Sie interpretieren den Schmerz unbewusst als Warnung vor sportlicher Betätigung und stellen die Bewegung ganz ein oder nehmen einseitige Schonhaltungen ein. Das entspricht durchaus dem bisherigen ärztlichen Rat: aufhören, wenn die Beschwerden beginnen und auf Aktivitäten verzichten, die den Schmerz auslösen könnten. Doch diese Strategie ist oft falsch und verstärkt letztendlich das Übel. Es entsteht ein Teufelskreis von Schonung und weiterer Erstarrung, die letztlich zu einer Verschlimmerung und mehr Schmerzen führt. Fachleute wissen heute: Bewegung ist grundsätzlich gut und wichtig, und guter Rat ist immer eine sehr individuelle Empfehlung nach einer professionellen Diagnostik.

Autorin: Monika Kirschner
http://www.wdr.de/tv/servicezeit/gesundh...rstellungen.jsp

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