Jeden Winter dasselbe Problem: Kälte und Schnee führen zu Chaos im Straßenverkehr. Glatteis und schlechte Sicht stören die freie Fahrt. Im Kampf gegen die frostigen Elemente streuen die Winterdienste Salz. Durchschnittlich gelangen jeden Winter etwa 1,5 Millionen Tonnen Streusalz auf Deutschlands Straßen. Natriumchlorid – so die chemische Bezeichnung dafür – macht die Wege wirksam frei bei Temperaturen von –1 bis –10 Grad Celsius. Aber warum lässt Salz das Eis überhaupt schmelzen?
Umweltschädliches Kochsalz Streut man Salz auf Eis, lösen sich die Natrium- und Chloridionen aus dem Kochsalz und verbinden sich mit den Wassermolekülen aus dem Eis. Dadurch wird das Eiskristallgitter zerstört – das Eis schmilzt. Eine Kochsalzlösung entsteht, die einen entscheidenden Vorteil hat: Sie gefriert langsamer als Wasser. Ihr Nachteil: Sie schädigt die Umwelt. Denn mit dem abschmelzenden Wasser gelangt ein Teil des Salzes in das Grundwasser und damit in Böden und Pflanzen. Die Folge: Pflanzen treiben später aus, Blätter bleiben kleiner und fallen früher ab. Bundesländer wie Berlin etwa haben das Streuen von Salz deshalb verboten und kämpfen seitdem gegen das Schneechaos mit Kies, Split oder Sand.
Chemische Enteisung von Flugzeugen Auf Flughäfen greift der Winterdienst sogar zu chemischen Mitteln – schließlich könnte Salz die Flugzeuge zu schnell rosten lassen. Zum Enteisen der Flugzeuge werden glykolhaltige Enteisungsmittel auf die Maschinen gesprüht, auf den Start- und Landebahnen kommen auch Acetate, Formiate und Sand zum Einsatz.
Raffinierte Räumtechniken Umweltfreundlicher ist die mechanische Schneeräumung. Hightech-Maschinen wie der Unimog verfügen heute über raffinierte Räum-, Schub- und Frästechniken, um die Verkehrswege wirksam von Schnee und Eis zu befreien.