Die Bereitschaft für eine Organspende lässt sich auch formlos festhalten. Besser ist es aber, stets einen Organspendeausweis in der Brieftasche mit sich zu tragen, sagt Thomas Beck, Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Neben dem offiziellen Formular des Bundesgesundheitsministeriums gebe es auch viele andere Vordrucke. "Rechtlich gesehen ist aber jede Willensbekundung gültig, und sei sie auf einem Bierdeckel notiert."
Weniger Spender
Erstmals seit 2004 sind in Deutschland die Organspenden zurückgegangen. Wie die DSO am Mittwoch mitteilte, wurden im vergangenen Jahr bundesweit nach vorläufigen Zahlen 1198 Menschen nach ihrem Tod Spenderorgane entnommen. Das waren 8,8 Prozent weniger als 2007. Auf eine Spenderniere warten Patienten nach Angaben der DSO im Schnitt fünf bis sechs Jahre. Die Niere ist das am häufigsten transplantierte Organ.
Einmal ausgefüllt, gelte ein Organspendeausweis das ganze Leben, sagt Beck. Außerdem sollte die Bereitschaft zur Organspende unbedingt den Familienmitgliedern mitgeteilt werden. Denn im Ernstfall müsse schnell entschieden werden. Und falls der Spenderausweis nicht auffindbar ist, können die Angehörigen der Entnahme der Organe zustimmen. Voraussetzung für eine Organentnahme ist laut dem Gesetz, dass der Hirntod von zwei Ärzten festgestellt wird. Bis zur Übertragung dauert es dann nur wenige Stunden.
Vordrucke von Organspendeausweisen sind auf vielen Wegen erhältlich. Beck zufolge halten Geschäftsstellen von Krankenkassen und Arztpraxen sie häufig bereit. Im Internet können die Formulare auf den Webseiten vieler öffentlicher Institutionen wie der DSO heruntergeladen werden.
Der Spenderausweis an sich ist eine ganz formlose Sache, da ja nirgends Daten gespeichert und festgehalten werden. Allerdings hat der Ausweis den Vorteil, das er gleich als solcher erkannt wird. Ob sich im Ernstfall jemand die Mühe macht und liest, was auf dem Bierdeckel steht wage ich zu bezweifeln. Ich habe meinen im Internet ausgedruckt. Das war für mich der bequemste Weg.