München - Deutschland sucht den Superstar sei seine letzte Chance. „Ich habe keinen Plan B“, sagte Thomas Godoj während des Castings – und es sieht gut aus für ihn.
Spätestens seit der Mottoshow am vergangenen Samstag ist der Recklinghausener der Favorit. Er sang am besten von allen, Dieter Bohlen war begeistert – und die Zuschauer riefen für ihn an. Die tz sprach mit dem 30-jährigen technischen Zeichner, der zurzeit arbeitslos ist.
Thomas, gefällt Ihnen die Rolle als Favorit bei DSDS?
Thomas Godoj: Das ist auf der einen Seite natürlich ein Kompliment, das ich gerne annehme. Andererseits versuche ich es irgendwie zu verdrängen (lacht), weil ich mich auf die nächste Mottoshow am Samstag konzentrieren möchte. Ich will mich davon nicht stressen lassen. „Immer schön locker bleiben“ ist mein Motto.
Und trotzdem kämpft man als Favorit doch mit der Angst, dass die Zuschauer denken: Der kommt eh durch, für den muss ich nicht anrufen?
Ein bisschen. Im Hinterkopf hatte ich Franziska Urio – letztes Jahr war sie klare Favoritin, dann flog sie genau aus diesem Grund raus. Jetzt hat Anja Lukaseder aus der Jury aber immer wieder betont, dass man wirklich für jeden Kandidaten anrufen soll. Dafür bin ich dankbar.
In der letzten Staffel war Mark Medlock Favorit und „Liebling“ von Dieter Bohlen. Sehen Sie Parallelen?
Parallelen zu Mark Medlock gibt’s eigentlich nicht. Ich bin ja ein anderer Mensch. Das einzige, was uns verbindet, ist die Tatsache, dass wir beide Hartz-IV-Empfänger sind.
Haben Sie sich kennen gelernt?
Ja, wir haben uns mal bei einem Interview für Viva getroffen. Ich bin super gut mit ihm ausgekommen, er ist ein netter Mensch.
Hat er Ihnen Tipps gegeben?
Er sagte mir, ich soll so bleiben, wie ich bin. Aber das habe ich mir auch selbst von vornherein immer schon so gesagt.
Angenommen, Sie werden der neue RTL-Superstar. Können Sie sich vorstellen, mit Dieter Bohlen zusammenzuarbeiten?
Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich bin ein Mensch, der Schritt für Schritt denkt, und der nächste Schritt ist für mich die nächste Mottoshow am Samstag.
Mögen Sie denn seine Musik?
Ich höre sie nicht so wirklich. Aber das ist ja nichts Negatives. Ich habe vor diesem Mann und vor dem, was er sein ganzes Leben lang gemacht hat, absolut Respekt. Und er hat definitiv Menschenkenntnis.
Haben Sie das auch selbst zu spüren bekommen?
Absolut. Das war im Casting. Da sagte er: „Du siehst ja nicht gerade aus wie ,Sunny Side Of Life“‘, was wohl bedeuten sollte, dass ich nicht aussehe wie einer, der auf der Sonnenseite des Lebens steht. Er meinte, ich sehe eher aus, als hätte ich schon dreimal mit dem Sargdeckel was auf den Kopf gekriegt.
Und?
Am liebsten hätte ich ihm gesagt: Du hast verdammt recht. Aber dazu bin ich nicht gekommen, das ist mir in dem Moment vor Aufregung nicht eingefallen. Als wir letztens im Studio waren, da habe ich es ihm dann aber gesagt.
Was genau?
Dass es stimmt, dass ich in der Musikbranche auch schon negative Erfahrungen gemacht habe und schon ein paarmal richtig auf die Schnauze gefallen bin.
Inwiefern?
Ich hatte in meine Bands immer viel Herz reingesteckt und dann ging das immer aus privaten Gründen auseinander. Jetzt habe ich die Sache in meinen eigenen Händen und geh meinen eigenen Weg.
Recklinghausen. Thomas Godoj geht weiterhin gelassen mit seinem Erfolg bei DSDS um.
Zu seinen Favoriten gehörte der Film "P.S. Ich liebe Dich" bisher nicht. "Das ist wohl eher ein Mädchenfilm", findet er. Doch mit dem Film-Song "Same Mistake" hatte Thomas Godoj am Samstag die richtige Wahl getroffen: Der Superstar-Anwärter schmuste sich mit dem Lied von James Blunt erneut in die Herzen der Zuschauer und Fernsehwähler.
Mit seiner Favoriten-Rolle kommt der 30-Jährige offenbar bestens zurecht: "Es ehrt mich. Aber ich versuche, gute Bewertungen auch schnell zu verdrängen. Damit ich mir bloß keinen Druck mache", erzählt der Recklinghäsuser im Gespräch mit der WAZ.
Dabei kommt ihm wohl entgegen, dass derzeit kaum Zeit zum Nachdenken bleibt: "Unsere Tage beginnen manchmal schon um sieben Uhr. Und wenn wir proben, dann auch schon mal bis um 22 Uhr", berichtet Godoj.
So nutzen die Kandidaten ihre Zimmer in der Superstar-Villa vor allem zur Nachtruhe. Dabei wäre Thomas auch für intensiveres WG-Leben geeignet, wie er festgestellt hat: "Bisher habe ich die WG-Erfahrung ja nur mit meinen Eltern", sagt er und lacht: "Aber das Zusammenleben in der Villa funktioniert sehr gut. Die Stimmung unter den Bewohnern ist top", versichert er.
Zwischen dutzenden Presseterminen und Proben bleibt Thomas für einen Tripp nach Recklinghausen keine Zeit: "Aber ich telefoniere regelmäßig mit meinen Freunden." Mutter Danuta verwaltet die Fanpost-Berge, die in Suderwich auflaufen. "Sie bringt mir samstags immer eine Tüte voller Post mit", erzählt der Neu-Promi: "Ich versuche, so viel wie möglich zu lesen. Aber alles schaffe ich nicht."
Der Zukunft in der Show sieht Thomas gelassen entgegen: "Was jetzt kommt, ist alles Bonus. Ich hätte ja nie gedacht, dass ich so weit kommen würde", sagt er.
Recklinghausen (sl). Nachdem in der letzten Show Weltstar Mariah Carey zu Gast bei DSDS war, lautet das Thema für die vierte Live-Show am heutigen Samstag „Greatest Hits“. Auch Benni Herd hat sich nach einem ausführlichen Gespräch mit Juror Dieter Bohlen entschlossen, sich heute ab 20.15 Uhr gemeinsam mit seinen sechs verbliebenen Mitstreitern dem Urteil der Jury und der Fernsehzuschauern zu stellen.
Auch in der vierten großen Mottoshow wird der Superstar-Traum für einen der sieben Finalisten platzen. Für wen Schluss ist, entscheidet wie immer das Publikum per Telefonvoting.
Superstar-Favorit Thomas Godoj wird sich mit einem Song präsentieren, der optimal zu ihm und seiner rockigen Stimme passt: „I Still Havent’t Found What I’m Looking For“ von U2 – falls er wieder fit ist, denn den Recklinghäuser plagt eine Erkältung. Falls er heute Abend nicht teilnehmen kann, ist das aber kein Problem: Nach den DSDS-Regeln dürfen die Kandidaten ein Mal wegen Krankheit ausfallen, ohne auszuscheiden.
Collins Owusu wird es mit „End Of The Road“ von Boyz II Men, Monika Ivkic: mit „Flashdance… What A Feeling“ von Irene Cara und und Linda Teodosiu: mit „One Day In Your Life“ von Anastacia versuchen.
Fady Maalouf wird von Elton John „Your Song“ präsentieren und Rania Zeriri „Smooth Operator“ von Sade. Hart wird es für Benni Herd: mit „Wake me Up Before You Go-Go“ von Wham!, einem der großen All-Time-Party-Klassiker.
Im Rahmen einer "Homecoming-Story", die RTL für die einzelnen Kandidaten produziert, kommt Thomas nächsten Dienstag nach Recklinghausen. Außer einem kleinen Konzert, wo es eine Auswahl der Songs aus den vergangenen Mottoshows gibt, wird er sich anschließend noch jede Menge Zeit für seine Fans nehmen.