Eigenständigkeit und ein stabiles Selbstwertgefühl haben in einer Beziehung eine entscheidende Bedeutung für die psychische Verfassung der Partner. Wer zu viel Gewicht und Bedeutung in die Beziehung legt, macht sich selbst von der Beziehung abhängig und neigt in schweren Zeiten schneller als andere zu Ängsten und Depressionen.
In einer Studie der Universität Houston haben Forscher festgestellt, dass Menschen, deren Selbstwertgefühl stark von der Beziehung abhängt, schon bei kleineren Anlässen oftmals am Boden zerstört sind. Ihre Abhängigkeit führt leicht zu Missverständnissen in der Kommunikation mit dem Partner und Fehlinterpretationen von Äußerungen des anderen. Streitigkeiten sind die Folge, negative Gefühle und Ängste verstärken sich. Bei Menschen, deren Selbstbewusstsein in hohem Umfang von der Beziehung beeinflusst wird, zeigen sich laut der Berufsverbände deutscher Neurologen und Psychiater bei der Reaktion auf negative Ereignisse Auffälligkeiten: Betroffene fühlen sich schlecht, unabhängig davon, wodurch ein Streit entsteht oder wer ihn ausgelöst hat. Sie reagieren meist spontan und impulsiv. Geht in der Beziehung etwas schief, können die Abhängigen dies nur schwer von sich selbst trennen.
Bei Streitereien in der Beziehung ist es meist besser, einen Moment Ruhe zu bewahren und zu überlegen, wie man die Situation am besten handhaben könnte. Menschen, die um ihre Abhängigkeit vom Partner wissen, sollten dies üben und sich zusätzlich andere Dinge oder Beschäftigungen suchen, aus denen sie Bestätigung ziehen können. Wer sich die Gefährdung in einem frühen Stadium einer Beziehung bewusst machen kann, verbessert die Chancen der Partnerschaft. Auch hilft dies den Beteiligten rechtzeitig festzustellen, dass man nicht für eine Beziehung geeignet ist.
es ist manchmal erschütternd, wenn man beobachten kann, wie in einer Beziehung nur einer dominiert und der andere wie ein verhuschter Schatten dahinvegetiert. Keine Meinung, keine Initiative, keine eigene Persönlichkeit.
Und diese armen Leute müssen sich dann nicht selten anhören bist ja selber Schuld, warum bleibste bei dem. Außenstehende machen es sich da oft sehr einfach.
Checker
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14.01.2009 19:58
#5 RE: Gift für die Psyche: Seelische Abhängigkeit vom Partner
Gräfin..da hast du wohl vollkommen recht.Auch ich gestehe zu meiner schande ein,das ich schon menschen verurteilt habe weil sie bei ihren Partnern/Partnerinnen blieben obwohl sie unterdrückt oder sogar verarscht wurden ohne ende.
ich gehöre zu denjenigen die sich selbst schonmal aus solch mieser Situation lösen konnten/mussten um nicht selbst daran kaputt zu gehen.
Natürlich ist jeder fall anders gelagert und jeder mensch ist auch verschieden.Raus aus einem verhältnis das an abhängigkeit grenzte gekommen zu sein,macht innerlich bestimmt auch härter.Nicht jede/r hat die kraft dazu.
Ein Tabu Thema sollte das aber nicht sein.Im gegenteil je mehr menschen sich darüber unterhalten oder zb. in Foren darüber schreiben..desto eher wird dieses Thema aus seiner Anonymität geholt.Menschen die das Thema betrifft hören bzw lesen davon und erkennen manchmal sich selbst in den beispielen von denen sie lesen.Entdecken auf dem wege evtl. dann auch ihren weg aus der persönlichen Krise-oder aus der für sie unglücklichen Partnerschaft.In direkter Konfrontation,also das ihnen jemand auf den Kopf zusagt..der Mann/die Frau mit dem du zusammen bist..führt dich ins Unglück..bewirken zumeist nur das gegenteil.
Mir ging es in meiner ersten Ehe so. Wenn es einen Streit gab, hab ich mir immer gesagt, dass nur ich daran Schuld bin. Ich habe die Schläge hingenommen und was weiss ich nicht noch alles. Alle sagten immer trenne Dich von dem Mann, aber das ist nicht leicht aus dem Dilemma wieder heraus zukommen.
Klarabella
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15.01.2009 10:47
#11 RE: Gift für die Psyche: Seelische Abhängigkeit vom Partner
Als Beobachter sagt man schnell, geh doch einfach. Aber ich weiß auch aus eigener Erfahrung, das da mehr als nur der Verstand eine Rolle spielt. Entweder man kann sich selber eine Grenze setzen, bis hier und nicht weiter, oder man gerät immer tiefer in das Fahrwasser der Abhängigkeit. Und je tiefer man da rein kommt, um so hilfloser wird man. Ich habe den Absprung zum Glück geschafft. Aber es war dann intressant aus der Ferne zu beobachten, wie mein Exmann unter seinem Machtverlust gelitten hat. Ich glaube, das war für ihn das schlimmste. Wenn wir uns heute noch sehen und er ein klares NEIN von mir als Antwort zu irgend einem Thema bekommt, dann zuckt er noch immer förmlich zusammen. Das ist er einfach nicht gewohnt.
ich bin 36 Jahre verheiratet.Wir machen nichts alleine,wir gehen überall gemeinsam hin.Ich möchte es garnicht anders,deshalb gehts mir nicht schlecht.Ich muss das ja nicht,ich möchte das.Im Gegenteil,mir gehts sooooschlecht wenn mein Mann längere Tage nicht da ist,mehr fehlt dann was.Aber meinicht das ich von meinem Mann abhänig bin.Wir sind eins,ich bin nur halb wenn er nicht da ist.
Klarabella
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17.01.2009 21:28
#13 RE: Gift für die Psyche: Seelische Abhängigkeit vom Partner
das ist ja auch etwas völlig anderes, Schnuwi. Was du schreibst, das hat was mit Zusammengehörigkeit zu tun. Hier ist die Rede davon, dass einer der Partner keinen eigenen Willen haben darf. Das er tun muß was von ihm erwartet wird, da es sonst Konsequenzen nach sich zieht. Da wird die menschliche Würde missachtet. Das hat nichts mehr mit Liebe und Einigkeit zu tun, sondern es ist der blanke Psychoterror.
Christa, wie Klarabella schon geschrieben hat, ist das doch etwas ganz anderes. Hier geht es um Psychoterror, den z.B. Klarabella und ich erlebt haben.
Als mein Mann noch getrunken hat,gings mir auch so,hab das alles durch,als ich mich endlich trennen konnte,hats bei meinem Mann Klick gemacht,seitdem ist alles anders 1972 haben wir geheiratet,bis 1985 ging das,seitdem ist es gut,und es wurde immer besser.